BDEF-Bericht MEC Erkrath Report 2/2020

Club der Modelleisenbahnfreunde Erkrath e.V.

Wir, der Club der Modelleisenbahnfreunde Erkrath e.V., kurz der MEC Erkrath, sind eine Gemeinschaft von Eisenbahnfreunden der kleinen und großen Bahn. Im Herbst 1985 haben wir uns zum ersten Mal getroffen und die Gründung eines Vereines beschlossen, mit dem Ziel gemeinsam eine H0-Modelleisenbahnanlage zu bauen. Die erste Satzung ist vom 25.04.1986, kurz darauf eingetragen im Vereinsregister der Stadt Mettmann, nahe bei Düsseldorf.

Eisenbahnfreunden ist die Düsseldorf – Elberfelder Eisenbahnstrecke mit der Steilrampe Erkrath – Hochdahl und ihrem einmaligem Seilzugbetrieb vielleicht besser bekannt, war die 1838 erstellte Strecke doch bis 1981 die steilste, elektrifizierte Hauptstrecke Europas mit 38 Promille Steigung. 

Am Fuße dieser Steilstrecke, im Städtchen Erkrath ist unsere Heimat, genau genommen im Keller des örtlichen Gymnasiums Erkrath am Neandertal, wo wir jahrelang unserem Hobby frönen konnten.

Einige Kameraden haben an dieser Schule noch Abitur gemacht, und der jährliche Tag der offenen Tür hat uns immer wieder junge, interessierte Menschen zugeführt.

Trotzdem haben wir nicht die heimatliche Eisenbahn zum Thema gewählt, sondern den Klassiker,  eine zweigleisige, teilweise elektrifizierte Hauptstrecke in Hundeknochenform, mit einer abzweigenden eingleisigen elektrifizierten Nebenstrecke, alles im Bereich der Epoche III, Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre. Hier kann man einen schönen Mix an Fahrzeugen aufs Gleis schicken, ohne das gleich Stilbruch betrieben werden muss. Fahren darf, was gefällt, Spaß machen muss das Hobby. Nur auf Ausstellungen mit Publikum, nehmen wir es dann doch etwas genauer.

MEC Erkrath Clubraumansichten

Technisch können wir analog Gleich- UND Wechselstrom fahren, aber nur nacheinander natürlich, indem einzelne Gleisabschnitte umgeschaltet werden. Mittlerweile besteht darüber hinaus die Möglichkeit digital zu fahren, was noch mehr Freude bereitet.

Leider waren die Räumlichkeiten begrenzt, die Zugangsmöglichkeiten zeitlich limitiert, der Club mit seiner Anlage schließlich aus der Schule „heraus gewachsen“, sodass wir uns entschlossen haben uns nach neuen Räumlichkeiten umzusehen.

Fündig geworden sind wir nach längerer Suche in Solingen-Aufderhöhe, Löhdorfer Str. 38, wo der Arbeiter-Samariter-Bund eine große Halle für seine Rettungswache sein eigen nennt, und wo wir einen 230qm großen Teil anmieten konnten, den wir uns für unsere Zwecke hergerichtet und hübsch gemacht haben.

Zugkombination auf großer Fahrt

Unsere Abschiedsvorstellung haben wir bei den Modellbautagen 2019 im Lokschuppen Hochdahl gegeben, und sind danach mit unserer Modul-Anlage in die neuen Räume umgezogen. Geht der Abbau der Anlage vor einer Ausstellung noch relativ entspannt über ca. 4 Wochen vorher über die Bühne, so ist der Aufbau der 35 Module am Ausstellungsort schon eine logistische Herausforderung. Mindestens 10 Kameraden brauchen nicht unter 10 Stunden um die Anlage aus drei 7,5-Tonnen-LKW’s auszuladen, aus den Stapelgestellen heraus wieder auf eigene Beine zu stellen, zusammen zu schrauben, auszurichten, elektrisch zu verbinden, zu testen, kleinere Reparaturen auszuführen, und schlussendlich in Betrieb zu nehmen. Einen Film dazu gibt es bei YouTube.

Youtube-Link zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=7rfgir5k1Is

Wir verstehen auch zu feiern in unserer Modellbahn-Idylle

Wir blicken auf eine erfolgreiche Zeit zurück.

40 Module mit über 280 echten (!) Metern Gleis, 35 Weichen, 34 Signale, 850 Bäumen, 1200 Minimenschen und fast 1300 Weinreben, 4 Kirmesmodulen, gebaut von über 50 Kameraden im Laufe der letzten 35 Jahren sind die nackten Zahlen, hinter denen aber unzählige schöne, und auch ein paar traurige Geschichten stehen.

Geschichten von Gemeinschaft, Kameradschaft, Freundschaften, Lebensgeschichten, erfüllten Träumen, und auch ein paar noch unerfüllte Ziele, aber immer mit der nötigen Freude an der Sache.

Geschichten von Grillfesten, Weihnachtskegeln (im Januar), Ausstellungen (eigene und externe, welche wir besucht haben), Videoabenden, Ausflügen nach Bochum-Dahlhausen, Mulhouse, Hamburg, Utrecht, Beekbergen, Arnstadt, Meiningen, Neuenmarkt-Wirsberg, Nördlingen, Interlaken, Hameln, Bebra, Altenbeken, Koblenz, Freilassing, Rodgau, Schwarzwald und Solingen, und noch ein paar mehr, zählen zu den Highlights unseres Clublebens.

Fahrbetrieb für beide Stromsysteme ist bei uns möglich (Gleich- und Wechselstrom / anlog- oder digital-Steuerung über Gleisbild-Schaltsystem wie bei dem Orginal)

Und immer steht im Vordergrund der Spaß an der Bahn, groß oder klein, sogar virtuell, und alle sind willkommen. Alt oder jung, spielt bei uns keine Rolle, jeder kann mitmachen, jeder kann mit anpacken, jeder wie er mag und will und kann, wobei unser Chef sich manchmal wünscht, dass die stillen Kameraden doch aktiver sein könnten. Aber bestimmt gibt es in jedem Verein auch immer ein paar passive Mitglieder, aus welchen Gründen auch immer. Beruf, Familie, Kinder, Sport, andere Hobbies sind bekannte Konkurrenten, aber uns alle eint die Faszination der kleinen Bahn, die möglichst authentische Abbildung der „realen“ (Fantasie)-Welt.

Dorf Gruiten mit seiner Schmalspurbahn H0m

Und jeder kann sich mit seinen Fähigkeiten einbringen! Geht nicht, gibt es nicht.

Der Naturfreund, welcher beim Spaziergang mit seinen Hunden, die Landschaft genau betrachtet, um sie dann in Miniatur auf unserer Anlage zu gestallten. Der studierte Maschinenbauer, welcher auch im Kleinen noch Konstruktionspläne entwickelt, der gelernte Schreiner, der auch im Hobby von diesem Werkstoff nicht loskommt, der Autobauer, der mal umweltfreundlich unterwegs sein möchte, der Bankkaufmann, welche unsere Kasse führt (wie in vielen Vereinen), der Bus- und Schwebebahnfahrer, welcher bei uns große kleine Loks fahren darf, der Kabeldesigner, welcher eine ganze Stadt gebaut hat, Rentner, welche zu Hause keinen Platz haben, aber bei uns ihren Loks Auslauf verschaffen können und Schüler, deren Meinung respektiert und gewünscht ist, und frischen Wind in unser Hobby bringen.

Vielleicht, nein, ganz sicher, ist es dieses Multikulti der Charaktere, die Mischung aus diversen Fähigkeiten, die langjährigen Erfahrungen der Älteren, gepaart mit der Unbefangenheit und dem Entdeckersinn der Jüngeren. Und jeder ist gleich viel wert, jeder wird geschätzt und angehört, kann sich einbringen und ist wichtig.

Das macht uns aus, das macht uns Spaß und der Schienenkreis ist das Band, welches uns verbindet.

So suchen wir noch neue Gleichgesinnte, am liebsten aktive Menschen jeden Alters, jeden beruflichen Hintergrunds, auch gerne ein paar Damen, einfach Leute, welche Spaß am Hobby und an Gemeinschaft haben und noch Träume gemeinsam verwirklichen wollen.

Gemeinschaft ist für uns sehr wichtig

Erster Kontakt könnte sein unter www.mec-erkrath.de.

Wir freuen uns auf Euch!

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