Erkrather Modellbahner ziehen zum ASB

Unser Umzug nach Solingen

Die Züge drehen zukünftig an der Löhdorfer Straße neben Rettungswagen ihre Runden. Dort haben die Bastler ausreichend Platz.

In die Räumlichkeiten gegenüber dem ehemaligen Großhandel an der Löhdorfer Straße hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) bereits vor einigen Jahren sein neues Domizil bezogen. Im vorderen Bereich befindet sich der Rettungstrakt, doch im hinteren Teil drehen schon bald kleine Modelleisenbahnen ihre Runden. Verantwortlich dafür sind die Mitglieder des Clubs für Modellbahnfreunde Erkrath.

Der Modelleisenbahnclub war seit dem Gründungsjahr 1985 zunächst in Räumen einer Sparkassenfiliale und kurze Zeit später in einem Gymnasium untergekommen, jedoch waren die Mitglieder wegen der schwierigen räumlichen Gegebenheiten unzufrieden. Außerdem war es der Wille aller Beteiligten, die Anlage stetig zu vergrößern und neue Elemente einzubauen. Aus Platzgründen war den Gestaltern aber eine Grenze gesetzt.

Mehr als zwei Jahre suchten die Mitglieder des Erkrather Vereins nach einem neuen Domizil, bis sie schließlich den hinteren Teil der Rettungswache entdeckten, der durch den ASB nicht genutzt wird. Nachdem der Verein seine Umzugspläne aufgestellt hatte, bekam der Vorsitzende Stefan Bückmann noch die Botschaft, dass das Schulgebäude im Neandertal in Kürze abgerissen werde: „Wir haben glücklicherweise früh genug den Auszug erledigen können und wurden nicht von den Plänen überrascht.“

In wochenlanger Kleinarbeit haben die Mitglieder die Anlage abgebaut

MODELLBAHNFREUNDE

CLUB Immer mittwochs treffen sich die Mitglieder von 18 bis 22 Uhr an der Löhdorfer Straße 38. Auch ohne Termin ist eine Besichtigung zu den Öffnungszeiten möglich. Der Eintritt ist frei. Mitglieder zahlen einen geringen Beitrag, um Miet- und Stromkosten zu decken.

Nun haben die rund 30 Mitstreiter in wochenlanger Arbeit die Modellbahnanlage abgebaut, Zubehör in Kisten verpackt, die neuen Räume hergerichtet und nach einer Ausstellung Anfang November im Kreis Mettmann die Anlage, die aus vielen einzelnen Modulen besteht, in ihr neues Domizil transportiert. An der Löhdorfer Straße gelangt man nun durch eine Tür an der Gebäuderückseite in einen hellen, freundlich gestalteten Raum, in dem 280 Meter Schienen im Maßstab 1:87 (Spur H0) liegen. Hochgerechnet entspräche das einer realen Streckenlänge von knapp 25 Kilometern, was wiederum die Strecke vom Schaberg nach Ohligs und zurück wäre.

230 Quadratmeter hat der Verein vom ASB angemietet, aktuell erstreckt sich die Anlage auf knapp 120 Quadratmetern. Mittwochabends basteln die Mitglieder im Alter von 21 bis fast 80 Jahren zwischen 18 und 22 Uhr an ihrer Anlage, sind derzeit aber noch mit dem vollständigen Aufbau beschäftigt, wie Brückmann erklärt: „Wir können nach den Weihnachtsfeiertagen zu unseren regulären Clubabenden interessierte Besucher begrüßen, freuen uns natürlich über jedes neue Gesicht. Der Eintritt ist frei. Unsere Mitglieder, die die Gäste hier begrüßen, kommen aus allen Richtungen: Studenten, Rentner, Kaufleute, Handwerker und sogar ein Schwebebahnfahrer.“

Verein möchte keine Konkurrenz zu den Eisenbahnfreunden sein

Der Vorsitzende betont, dass man sich keinesfalls als Konkurrenz zu den Eisenbahnfreunden Solingen sehe. Es bestehe sogar der Wunsch, die Kollegen in Aufderhöhe kennenzulernen.

Sobald die Anlage vollständig steht, können Besucher bis zu zehn Züge zeitgleich bestaunen. Die großen Vorbilder der meisten fuhren um das Jahr 1950 herum – jedoch seien beispielsweise auch modernere Züge wie ICEs von jüngeren Mitstreitern erlaubt, gab Brückmann grinsend zu.

Sechs Personen seien für den normalen Betrieb nötig, um Weichen und Signale zu stellen. Schließlich wolle man ja keinen Unfall verursachen.

Text und Foto: Tim Oelbermann (Solinger Tageblatt vom 21.11.2019)

Quelle: https://www.solinger-tageblatt.de/solingen/erkrather-modellbahner-ziehen-13238535.html